Sturmebbe

Sturmebbe: extremes Niedrigwasser in der Elbe.

Der Ostwind drückte in der Jahrhundertsturmflut vom 20. Oktober 2023 über Tage in Orkanstärke 10-12 die Ostsee in Richtung dänische und deutsche Küste. Seit 1904 wurde nicht ein so hoher Wasserstand in der Flensburger Förde gemessen, 2.30 über mittlerem Hochwasser. Allein in Kiel Schilksee sanken 45 Yachten oder wurden schwer beschädigt.

Derselbe Ostwind drückte weiter westlich hingegen das Meer aus der Nordsee. Verstärkt durch die Gezeiten, gab es mehrere gemessene Sturmebben mit extremem Niedrigwasser mit bis zu 1.50 unter normal Null.

Die Fähren blieben im Watt stecken, der Verkehr zu den Nordseeinseln wurde eingestellt, genauso wie der Fährverkehr auf der Elbe.

Sturmebbe. Das Wort hatte ich noch nie gehört, dabei sind beide Wortbestandteile so vertraut.

Der Hafen in List war leer, der Königshafen auf Sylt komplett ohne Wasser. Kilometerweite Wattwanderungen wären möglich gewesen, wenn es nicht so stürmisch, regnerisch und ungemütlich gewesen wäre und sicher auch zu gefährlich.

Und so bin ich gespannt und frage mich, ob in dem kurzzeitig frei liegenden Watt nicht auch weitere mittelalterliche Siedlungen unbedeckt und gesichtet worden sind?

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Floatmagazin

 

Anja Kamradt